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Die Katze auf dem Dovreberg

(Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe)

Es war einmal ein Mann droben in der Finnmark, der hatte einen großen weißen Bären gefangen. Den wollte er dem König von Dänemark bringen. Nun fügte es sich, dass er am Weihnachtsabend zum Dovreberg kam. Als er aus einer Hütte Licht dringen sah, klopfte er dort an und bat den Bewohner um Unterkunft für sich und seinen Bären. Der Mann in der Hütte hieß Halvor.

"O bewahre!" sagte der. "Heute können wir keinem Unterkunft geben! Am Weihnachtsabend kommen immer so viele Trolle hierher, dass wir selber in den Wald hinaus müssen und für die Nacht kein Dach überm Kopf haben."
"Ach, du kannst mich dennoch hier übernachten lassen", sagte der Finnmärker. "Mein Bär kann hinterm Ofen liegen - und ich selber im Verschlag."
Er redete so lange, bis es ihm gestattet wurde. Darauf gingen Halvor und die Seinen in den Wald, nachdem sie zuvor den Trollen zum Festschmaus aufgetischt hatten. Auf den Tischen standen Weihnachtsgrütze, saure Sahne, mit Lauch gewürzter Stockfisch und leckere Wurst.

Zu vorgerückter Stunde kamen die Trolle. Manche waren groß, andere klein, manche hatten einen langen Schwanz, andere gar keinen, und einige hatten furchtbar lange Nasen. Sie alle aber langten kräftig zu und ließen sich die guten Dinge schmecken.

Plötzlich entdeckte eines der Trollkinder den Bären hinter dem Ofen. Es nahm ein Stück Wurst, steckte es auf einen Spieß und briet es über dem Feuer. Dann trat es dreist an den Bären heran und hielt ihm die Wurst so dicht unter die Nase, dass diese angesengt wurde. Dabei sagte das Trollkind: "Na, Katze, magst du Wurst?"
Da schnellte der Bär mit zornigem Brummen hoch und jagte alle Trolle, kleine wie große, hinaus.

Im Jahr darauf war Halvor am Nachmittag vor dem Weihnachtsabend im Wald, um Holz zum Fest heranzuschaffen, denn er erwartete wieder die Trolle. Als er gerade dabei war, Bäume zu fällen, hörte er aus der Tiefe des Waldes rufen: "Halvor! Halvor!"
"Ja, was ist?" fragte er.
"Hast du deine große Katze noch?" rief es wieder aus dem Wald.
"Aber ja! Sie liegt hinterm Ofen" antwortete Halvor. "Sie hat geworfen und sieben Junge bekommen. Die sind noch viel größer und wilder als sie selbst."
"Dann kommen wir nie mehr zu dir!" tönte es aus dem Wald.

Und seitdem verzichten die Trolle auf die Weihnachtsgrütze bei Halvor am Dovreberg.

 

 

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