Fjordnorwegen

 

Westnorwegen mit den Bezirken Møre og Romsdal, Sogn og Fjordane, Hordaland und Rogaland ist vor allem für seine imposanten Fjorde, Wasserfälle und Berge bekannt. Unter all den Fjorden, die während der letzten Eiszeit entstanden, sind Geirangerfjord, Sognefjord, Hardangerfjord und Lysefjord die spektakulärsten.

 

Jeder Fjord hat seine Besonderheiten und speziellen Attraktionen: Am Geirangerfjord gibt es eine Reihe imposanter Wasserfälle, der Sognefjord ist der längste Fjord der Welt, breit und mächtig, mit grünen Bauerndörfern rund um den äußeren Abschnitt und engen Passagen mit steilen, ins Wasser ragenden Felsen im Inneren. Der Hardangerfjord ist ebenso abwechslungsreich, sein besonderes Merkmal sind die fruchtbaren, blühenden Obstgärten. Am Lysefjord liegt der Prekestolen-Felsen, an dessen Rand sich nur die Mutigsten vorwagen.

Entlang der westnorwegischen Fjorde sind die Höfe klein und schwer zu bewirtschaften, doch es gibt hier auch Herrenhöfe und schöne Holzhotels im Schweizer- und Drachenstil, erbaut in der Anfangszeit des Tourismus. Wenn man ins südlich von Stavanger liegende Jæren kommt, gibt es allerdings keine hohen, steilen Berge, die die Landschaft prägen. Hier sind lange Strände, flache Äcker, abgeteilt von auffälligen Steinwällen, und niedrige, weiße Häuser charakteristisch.

Die westnorwegischen Küstenstädte verdanken ihre Gründung den Reichtümern des Meeres, mit denen man Handel trieb und die man veredelte. Kristiansund hatte den Klippfisch, während Ålesund, das auch für seine Jugendstilarchitektur bekannt ist, die Heringsstadt war - und ist. Molde gilt als die Stadt der Rosen und des Jazz. Die Hansestadt Bergen ist Westnorwegens Hauptstadt und Europäische Kulturstadt 2000. Zu den besonderen Kennzeichen der Geburtsstadt Griegs gehören der historische Stadtteil Bryggen, der Fischmarkt und die Fløibahn. Bergen bildet das Tor zu den Fjorden und ist Abfahrtshafen der Hurtigruten.

Weiter im Süden liegt die Ölhauptstadt Stavanger. Sie besitzt das größte zusammen hängende Gebiet intakter alter Holzhäuser in Europa, dazu einen pittoresken Stadtteil aus der Zeit der Segelschiffe, mit weißen Häusern in engen Kopfsteinpflastergassen. Unter den vielen Museen gibt es ein Sardinenmuseum, in dem die Besucher frisch geräucherte Sardinen direkt aus dem Ofen probieren können.

Gleich südlich von Stavanger wurde vor kurzem einer der ältesten Siedlungsplätze Norwegens ausgegraben. Die westnorwegische Küstenkultur wird auch in den alten Handelsstationen entlang der Küsten sichtbar. Sie haben die Bedeutung verloren, die zu der Zeit hatten, als Schiffe das wichtigste Transportmittel waren, doch jetzt sind sie dabei, sich zu attraktiven Reisezielen zu entwickeln. Auch die weiße Holzhausstadt Skudeneshavn auf der Insel Karmøy vor Haugesund ist eine architektonische Perle.

Westnorwegen bietet das ganze Jahr hindurch unzählige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, ob nun Skifahren - Sommer wie Winter - , Berg- und Gletscherwandern, Bootssport, Angeln oder Radfahren auf vielen schöne Strecken. Mit dem Auto kann man wunderschöne Hochgebirgspässe und Küstenabschnitte entdecken, und per Schiff lassen sich die Küste und die Fjorde entdecken.