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Gerdr


(Isländ. „die durch Einzäunung geschützte”, „Feld”, auch Gerd, Gerda, Garta)
In isländischer Mythologie ist sie eine Riesin, die zu den Jötunn gehört. Sie ist auch alte Erdgöttin (BELLINGER, 1997, S. 158).

Gerdr ist die Tochter der Riesen Aurboda und Gymir. Sie ist Schwester des Beli, Gattin des Freyr und mit ihm die Mutter des mythischen Königs Fjölnir.

Der Freyr ließ um Gerdr, deren Wohnung von einem Flammenwall umgeben war, durch Skrinir werben, dem er dafür sein Ross und sein Schwert gab.

Zunächst lehnte sie das Ansinnen Freyrs ab, ließ sich aber von Skrinir „überreden”, indem der ihr mit einem Zauberspruch drohte. Der hätte sie so hässlich gemacht, dass alle Hoffnung auf einen anderen Werber verloren gewesen wäre. So begab sich Gerdr neun Nächte später nach Barri, wo sie mit Freyr zusammentraf.

Barri bedeutet „Kornfeld” oder „Nadelwald” (STANGE, 1995, Die Edda, S. 395).

Gerdr soll die nordische Erde versinnbildlichen, die den Winter über im Bann des Eises (Frostriesen Hrimthursar) ist, durch die Vermählung mit dem Himmelsgott (Sonne) Freyr aber befreit wird und fruchtbar wird.